„Wieso machst du schon wieder was Neues? Wieso bleibst du nicht bei dem, was du schon kannst, wofür dich die Leute kennen? Wieso baust du das nicht erst einmal weiter aus?“

„Großartig! Oh, wieder was Neues! Es ist immer so inspirierend, was du so alles kannst! Das könntest du doch mit dem verknüpfen, was du früher schon gemacht hast. Tolle Idee! Das musst du unbedingt machen!“

Reaktion Nr. 1 und Reaktion Nr. 2.

Welche von beiden begegnet Dir häufiger, wenn Du eine neue Idee, einen Traum, ein Projekt mit anderen teilst?
Was ist Deine „normale“ Art, zu reagieren, wenn Dir jemand von einem neuen Abenteuer erzählt?

Wie begegnest Du Veränderung? Bei Dir selbst und bei anderen?
Gut durchdacht, geplant, im Erwartungshorizont der anderen oder spontan, Adrenalin geflutet und ohne Rücksicht auf die Meinung der anderen?

In den vergangenen Tagen habe ich meine Begeisterung für eine neue Malweise und die Idee der konkreten Zweckbestimmung meiner Bilder mit einigen Menschen geteilt und Reaktionen in allen Schattierungen erhalten.

Als jemand, die andere Meinungen sehr ernst und sich zu Herzen nimmt, wurde mir bewusst, wie schnell wir auf der einen Seite Wind unter die Flügel geben können und wie schnell wir auf der anderen Seite Flügel brechen können.

Es braucht nur ein paar Sätze.

Oder auch Gesetze. (Siehe DSGVO und das neue Verpackungsgesetz)

Ich bin tatsächlich kurz ins Straucheln gekommen. Nicht nur wegen der Gesetze, die freies Unternehmertum nicht wirklich unterstützen, sondern weil ich beinahe die Grenzen in den Köpfen anderer Menschen als wirkliche und real existierende Begrenzung der mir erlaubten und zur Verfügung stehenden Möglichkeiten für Veränderung und meine eigene Lebensgestaltung akzeptiert habe.

Für mich, die viel Bestätigung und Zustimmung braucht, ist besonders die „Erlaubnis“ von außen eine wichtige (und gleichzeitig gefährliche) Stellschraube.
Und gleichzeitig ist mir innere Freiheit und Unabhängigkeit enorm wichtig.

Deshalb habe ich mich gefragt:

Ab wann wird die Meinung der anderen bzw. das Sich-danach-richten zur Falle?
Wer sagt eigentlich, wir müssten immer das Gleiche machen?
Und wenn wir etwas Neues anfangen und uns verändern, sind wir dann jemandem Rechenschaft schuldig?

Heute früh habe ich einen passenden Post auf Instagram gesehen, der mir gezeigt hat, dass ich mit diesen Gedanken nicht allein bin: von talkingshrimpnyc/ „You can change your story“

Ich verlinke den Post hier : https://www.instagram.com/p/BtjYp8Kg-S4/?utm_source=ig_share_sheet&igshid=qm5xpl6kh6xk

Auch sie erlebt, dass, wenn wir unsere Geschichte ändern, es immer Menschen geben wird, die Gewohnheit lieben und die nicht wollen, dass wir etwas anders machen. Die sich darüber aufregen und Gegenargumente finden. (Vielleicht auch aus Angst, weil sie denken, dass sie sich dann auch ändern müssten bzw. etwas anders machen müssten).

„Aber du darfst deinen Stil nicht verändern!“
„Aber die Leute kennen dich doch als xyz, (Buchhalterin, Ärztin, Hausfrau, Fußballer, Schmuckdesignerin…), wieso willst du jetzt abc (Eiskunstläuferin, Malerin, IT-Spezialist, Sängerin, Coach,…) werden?“

Die Frage ist, wieso nicht?!

Wir können unseren Beruf ändern.
Wir können unsere Marke ändern.
Wir können das ändern, wofür wir stehen.
Wir können die Geschichte ändern, die wir bisher immer über unser Aha-Moment erzählt haben. Weil wir einen neuen hatten.
Wir können unsere Brille, unsere Frisur, unseren Kleidungsstil ändern. (talkingshrimpnyc)

Ich frage mich, welche Geschichte will ich noch von mir erzählen?
Was, wenn mir keiner die Erlaubnis gibt, meine Geschichte neu zu schreiben?
Welcher Geschichte würde ich nachtrauern, wenn ich sie nicht erzählen könnte?

Und so ganz langsam dämmert es mir, dass Veränderung Teil meiner Geschichte ist. Dass es für mich mehr als einen Weg gibt und geben muss, Kreativität und Menschlichkeit zu leben.
Jetzt zeige ich nur mehr, was schon immer da war und ist.
Eben auf ganz unterschiedliche Arten und Weisen.

Und mir ist wieder stärker bewusst, dass ich mir selbst den Wind unter die Flügel/ die Erlaubnis geben kann und muss und niemand sonst dafür verantwortlich ist, ob ich meine Geschichte so lebe, wie ich es möchte.

Was würdest Du an Deiner Geschichte ändern, wenn Du keine Rücksicht nehmen müsstest/ würdest?
Wären es kleine Dinge, die Du immer anderen zuliebe so lässt, wie sie sind oder der ganz große Neuanfang?

Es ist ok, Deine Geschichte, die Du Dir bisher über Dich selbst erzählt hast, zu verändern und neue Kapitel zu schreiben.

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