In dieser Woche haben Silke Wüstholz und ich wieder gemeinsam die Karten als Inspirationen und Impulse gezogen. Hier bekommst Du einen kleinen Einblick in unsere Gedanken und kannst Dir auch die gesamte Montagsziehung vom 19.07. anschauen.
Die erste Karte kam mit „Gelassenheit“.
Die richtige, die angemessene Portion Gelassenheit. Das wär’s oder?!
Gelassenheit als die Fähigkeit, aufrecht, entspannt, in Balance und im inneren Frieden, dem begegnen zu können, was die innere und äußere Welt uns „vor die Füße schmeißt“. Ohne Drama reagieren zu können.
Den Blick nicht durch Ärger, Wut etc. vernebeln zu lassen, sondern den offenen Blick für die kleinen Dinge und für die Chancen zu behalten, die sich auch in Schwierigkeiten zeigen, offen zu sein, für die neuen Erfahrungen, die ich machen kann, ohne sie als störend zu empfinden oder von vornherein zu bewerten.
Hast Du im Moment Situationen, in denen Du Dir mehr Gelassenheit wünschst?
Wann wird für Dich Gelassenheit selbst zum Trigger, wenn Du Dich über die „A****ruhe“ anderer Menschen aufregst?
Vielleicht geht es Dir auch so, dass Du mit jedem Jahr mehr gewonnener Lebenserfahrung, sozusagen „mit dem Alter“, mehr und mehr an Gelassenheit gewinnst. Was fällt Dir ein, wenn Du an eine Situation denkst, in der Du Dich früher vielleicht maßlos und länger aufgeregt hättest und jetzt mit (mehr) Gelassenheit reagieren kannst?
Wann begegnet Dir das Gefühl der Alltagsgelassenheit, dass Du das annehmen kannst, was gerade passiert, ohne, dass es Dich (wieder) aus der Bahn wirft?
Welche Strategien hast Du schon für mehr Gelassenheit entwickelt, die Dir dabei helfen, gelassener zu sein?
Für Silke und mich, die wir über Gelassenheit auch im Zusammenhang mit Achtsamkeit gesprochen haben, trägt eine gute Selbstwahrnehmung dazu bei, leichter in Gelassenheit sein zu können, auch Selbstmitgefühl und die Fähigkeit, sich selbst regulieren zu können. Wobei ATMEN eine wunderbare Technik der Selbstregulation ist: etwas raus zu lassen im Ausatmen, neue Kraft einzuatmen, zum einen den Atem bewusst zu steuern und zum anderen über den Atem auch innere Prozesse bewusst und hilfreich zu beeinflussen.
Manchmal hilft es auch für die Zukunft, vergangene Situationen, in denen wir uns mehr Gelassenheit gewünscht hätten, bewusst durchzuspielen in einer Art und Weise, wie wir sie lieber und mit mehr Gelassenheit gemeistert hätten, ohne uns zu zermartern, dass wir es nicht geschafft haben, sondern um unser Hirn zu trainieren und auf neue Reaktionsmöglichkeiten vorzubereiten. Auch die Vorstellung zukünftiger Situationen, von denen uns schon der Gedanke daran nervös macht, können wir nutzen, in dem wir uns quasi schon beobachten, wie wir uns gelassen bewegen, um immer mehr unseren „Gelassenheitsmuskel“ zu trainieren und dann auch (fast) automatisch gelassen reagieren zu können, wenn die Situation eintritt oder es erfordert.
Auch die Frage, „wie werde ich in 5 Minuten darüber denken, wie wird es mir in einer Stunde damit gehen, welche Relevanz hat das morgen noch für mich und in einem Jahr?“ hilft ungemein für mehr Gelassenheit und zur Relativierung bestimmter Vorfälle, die uns anfänglich auf die Palme bringen.
Zusätzlich dazu könnten wir noch die Überlegung hinzu nehmen, „wenn ich das einem 5jährigen Kind erzählen würde, würde es dann noch Sinn machen?“
Der zweite Impuls aus der Montagsziehung kommt mit dem Begriff „Wunder“
und Silke und ich waren uns einig, dass wir davon im Moment eine Menge brauchen können, in einer Zeit, in der uns der Klimawandel mit der Flutkatastrophe direkt in Deutschland eingeholt hat, auch weil wir lange Zeit viele der Wunder, die uns umgeben, missachtet haben.
Vielleicht ist es ein bisschen „platt“, daran zu erinnern, dass wir nach den „kleinen Wundern“ Ausschau halten müssen, doch aus der Emotionsforschung wissen wir, dass Ehrfurcht, also das Staunen angesichts von etwas, was uns beeindruckt, eine ganz wichtige Ressource für unser emotionales Gleichgewicht ist.
Woran erinnerst Du Dich, worüber Du zuletzt gestaunt hast, einen „Wow-Effekt“ erlebt hast? Tauch da gern für diese Woche ein, gern mehrfach, um Dich aufzutanken und vielleicht ein Kribbeln wieder zu spüren, das Dich belebt.
Kannst Du Dich selbst als Wunder wahrnehmen?
Auch Deinen Körper?
Mit Demut das Wunder des Lebens betrachten und Dich auch als Teil eines Wunders – der Natur – erleben?
Kannst Du mit einem „Anfängergeist“, aus der Perspektive eines 5jährigen Kindes die Welt erkunden und die Wunder neu entdecken?
Schau in dieser Woche, wo Dir Wunder begegnen – für Dich ganz persönlich aus Deiner Perspektive, und auch für andere, für die Welt.
Als dritte Impulskarte haben wir den Begriff „Tradition“ gezogen.
Wir sprachen dann darüber, wie wichtig es ist, Traditionen im Hinblick auf das eigene Wertesystem zu hinterfragen, hinterfragen zu dürfen und zu müssen, und dass blind übernommene Traditionen gefährlich sein können, sowohl für die eigene Persönlichkeit als auch für die Gesellschaft im Allgemeinen.
Wie erlebst Du Dich in den Traditionen, in die Du hineingeboren wurdest? Entsprechen diese Traditionen auch Deinen Werten oder fügst Du Dich ihnen, weil es „eben so ist“?
Erlaubst Du Dir an Traditionen zu rütteln?
Was spürst Du, wenn jemand anderes an Deinen Traditionen rüttelt, sie in Frage stellt? Fühlst Du Dich dann selbst in Frage gestellt oder kannst Du einen frischen Blick wagen auf Deine Gewohnheiten und Rituale, die ja als eine Tradition immer aus einem bestimmten Grund existieren?
Nur weil etwas so ist, wie es ist, heißt es nicht, dass etwas so bleiben muss, wie es ist.
Sicherlich ist es wichtig, Traditionen zu bewahren, weil wir auch einen Teil unserer Identität daraus ziehen und gleichzeitig ist es immer wieder wichtig, diese zu prüfen und auch vor einem (Generationen-)konflikt nicht zurück zu schrecken (auf beiden Seiten).
„Das haben wir schon immer so gemacht!“ Ein Satz, der auch am Arbeitsplatz eher weniger Bereitschaft für Veränderungen signalisiert. Denn Traditionen zu verändern, kann auch ängstigen (wieder auf beiden Seiten), wenn wir uns dann selbst hinterfragen müssen und vielleicht keine Antwort haben auf die Fragen: „wer bin ich ohne diese Tradition“, „wer ist meine Familie, mein Team, mein Selbstbild usw. ohne diese Tradition“, „was wäre dann anders“?
Eine Chance gibt dann, wenn wir die Frage abwandeln und sie mit Blickrichtung auf mögliche Chancen richten: „Was würde sich verbessern?“
Traditionen können viel Leid bringen und eine Wandlung sollte möglich sein, ohne dass eine Tradition völlig abgeschafft werden muss. Manches Mal werden uns auch Traditionen, über die wir geschimpft haben, erst lieb und teuer und wir beginnen ihren Wert zu schätzen, wenn sie nicht mehr möglich sind.
Je nachdem, mit welcher Perspektive wir uns einer Tradition nähern, können wir auch entdecken, was uns eine Tradition geben kann, wie z.B. Halt, Sicherheit, Routine. Entscheidend ist, ob wir hinter der Tradition stehen und aus welchem Grund und mit welcher Haltung wir einer Tradition begegnen.
In dieser Woche, schau mal in Bezug auf Traditionen in Deinem Alltag, auf Gewohnheiten, Abläufe, Rituale, ob sie Dir gut tun, Dich in dem, wie Du Dich fühlen möchtest, was Du erreichen möchtest.
Du kannst für Dich überprüfen, ob Du in diese Traditionen im wahrsten und übertragenen Sinne hineingeboren wurdest, ob es schon immer so war, ob Du Dir einige dieser Traditionen selbst erschaffen hast (und welche davon) und ob sie immer noch zu Dir passen bzw. welche Anteile davon.
Welchen Traditionen stimmst Du freiwillig und gern zu, was möchtest Du davon bewahren und welche Traditionen oder Aspekte davon müssten von Dir aus nicht in der bisherigen Häufigkeit, Intensität, Art und Weise stattfinden und was würdest Du davon dann gern ändern?
Welche Deiner Traditionen sind es wert, bewahrt zu werden?
Welche Traditionen würdest Du gern neu oder weiter etablieren?
Welche Traditionen, Rituale, Gewohnheiten sind Dein „Geländer“ und geben Dir Sicherheit, ohne Dich einzusperren?
Wenn wir Gelassenheit, Wunder und Tradition zusammenfügen, dann lohnt es sich zuerst zu fragen, welche Tradition z.B. aus einem Wunder entstanden ist! Beim Hinterfragen unserer Traditionen treten vielleicht Wunder zutage und mit dem neuen Verständnis können wir um einiges gelassener daran teilhaben und Traditionen annehmen.
Mir kam dann das Wunder der Auferstehung in den Sinn, das im Christentum traditionell als wichtigstes Kirchenfest gefeiert wird und das uns einlädt, dem Tod gelassener zu begegnen, weil er in dieser Tradition, in diesem Glauben nicht das Ende ist.
Zusätzlich glaube ich, dass wenn wir gelassener sind, dadurch Wunder eher wahrnehmen können, was uns wiederum in einer Art selbsterfüllender Prophezeiung dazu bringt, gelassener zu werden, weil wir Wunder wahrnehmen, staunen, uns als Teil dieser Welt wahrnehmen, die wunderbar ist und sich gleichzeitig ohne unser Zutun dreht. Dies hat für mich einen positiven Einfluss auf unsere Lebensfreude, auf unsere emotionale Balance.
Hast Du eine Tradition der Wunder?
Eine Tradition der Achtsamkeit?
Gehört Deine Gelassenheit, Deine Öffnung und Fähigkeit, Wunder auch im Alltag zu sehen zu Dir und gibst Du das weiter an andere, vielleicht sogar an die nächste Generation als (D)eine Tradition?
Vielleicht hast Du auch Traditionen, die den fruchtbaren Boden für Wunder bilden, die Du mit Gelassenheit „wachsen“ lassen kannst und Du damit nicht für oder gegen etwas kämpfen musst.
Schau, welche Deiner Gewohnheiten/ Traditionen für andere ein Wunder wären und vielleicht hilft Dir diese Perspektive, das ein oder andere Mal gelassener zu reagieren, weil Du weißt, dass Du z.B. gerade nicht in Not bist.
Und falls Du Traditionen verändern möchtest, sprich es an, vielleicht geschieht ja das Wunder und andere Menschen wünschen sich das ebenso und Veränderung ist mit Gelassenheit möglich.
Ich bin/ Wir sind gespannt: Was nimmst Du aus dieser Montagsziehung mit? Was nimmst Du für Deine Gelassenheit mit, welche Wunder entdeckst Du und welche Traditionen stellst Du auf den Prüfstand?
Mehr zu diesen Fragen und Antwortmöglichkeiten in dieser Montagsziehung. Schau oder hör mal rein:
In der Montagsziehung wähle ich verdeckt 3 Karten aus 80 Stück, 3 Impulse und Inspirationen mit Potential für Perspektivenwechsel und mehr Klarheit.
Wenn Du die Wörter jeweils hörst – oder liest – und als Impulse, Gedanken, Anregungen für Dich und Deine neue Woche nimmst, was fällt Dir spontan dazu ein?
Macht das einen Unterschied, der einen Unterschied macht?
Wie verändert sich Dein Verhältnis zu Dir, zu den Menschen in den direkten Beziehungen oder auch weiter entfernt und in dem, was Dir begegnet?
Wie immer Montags habe ich die Karten Live auf Facebook und YouTube gezogen und verlinke das Video hier für Dich.
Die Live-Kommentare, die während der Ziehung auf Facebook „aufpoppen“ lese ich vor.
Ich freue mich auch sehr, wenn Du mir hier einen Kommentar hinterlässt oder mir eine Nachricht schickst!
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Liebe Grüße,
Gisela
Es ist Dein Leben. Es ist Dein Design.