Wenn ich mir zu meinem Geburtstag einen Begriff hätte wünschen können, dann wäre es „Lebendigkeit“ gewesen – wie schön, dass mir dieser Wunsch erfüllt wurde, ohne dass ich ihn bewusst geäußert habe. Wahrscheinlich siehst Du, wie ich mich darüber gefreut habe, wenn Du Dir die Ziehung für diese und die kommende Woche anschaust (hier geht’s zum Video:

Lebendigkeit und Freude 

Was spürst Du, wenn Du diese beiden Begriffe in Dir schwingen lässt? 

Wenn Du einen Moment Zeit hast, halte inne. Nimm Dir ein paar Minuten. Spüre der Lebendigkeit nach, in Deinem Körper und um Dich herum. 

Vielleicht fühlst Du ein Kribbeln, vielleicht kannst Du ein oder mehrere Stellen in Deinem Körper ausmachen, an denen Du das Gefühl intensiver spürst.
Was nimmst Du noch wahr?
Wenn Du ganz präsent bist, im Sein?

Für mich ist es Ausdehnung, Weite, Vibrieren. 

Ich spüre das Leben und bin gleichzeitig das Leben. 

Das ist, was wir sind und gleichzeitig spüren können. In unserem Ursprung, in jedem Moment. Lebendigkeit und Freude. 

Kennst Du den Spruch, „das Leben ist kein Ponyhof“?
Stattdessen wird von der „Schule des Lebens“ gesprochen, in der wir unsere Lektionen lernen müssen. Manche sprechen sogar auch davon, dass sich die „mutigen Seelen“ ihr Leben danach aussuchen, was sie noch lernen oder aus vorherigen Leben „aufräumen“ müssen. 

Ich bin mir nicht mehr sicher.
Ist das Leben dafür gemacht?

Was, wenn das Leben keine „Schule“ ist (mit entsprechenden negativen Konnotationen), sondern wir es als „Spielplatz“ erleben können? Als unseren freien Raum, der Platz, auf dem wir spielen können?
Als Möglichkeit, uns frei auszutoben und all der Kraft und Lebendigkeit Raum zu geben, die in uns ist (und nicht stille sitzen zu müssen und auf vorgegebene Erwartungen reagieren zu müssen)?

Der Spielplatz schließt herbe Erfahrungen nicht aus, wir fallen schon mal von der Schaukel, wir müssen an der Rutsche anstehen, es nimmt uns jemand die Schaufel weg, werden wir mit Sand beworfen, dürfen wir in einer Runde nicht mitspielen, verlieren wir beim Wettrennen. Und doch können wir so sein, wie wir sind, rennen frei von einem Abenteuer zum nächsten, genießen wir das Bauchkribbeln, sind die Helden unseres Spiels… 

Was, wenn wir uns dieses Leben als Menschen danach aussuchen, dass wir als denkende, fühlende und kreative Wesen, als pure Energie in Form unendliche Möglichkeiten haben, uns unser Leben zu gestalten? Jederzeit und immer wieder neu? Geboren mit Lebendigkeit und Freude (und Liebe und Neugier und all dem, was noch zur Grundausstattung gehört)? 

Wie Kinder, die sich selbst die größten Abenteuer ausdenken, sie (er-)leben, in Rollen rein- und rausschlüpfen, ohne sich selbst zu verlieren?

Was würde passieren, wenn wir Menschen uns der Kraft des Lebens bewusst werden würden, die durch uns durchströmt? Wenn wir uns bewusst werden/ sein würden, dass wir selbst das Wunder des Lebens sind, ausgestattet mit der Fähigkeit, in uns selbst das Leben bereits auf Erden zum Himmel werden zu lassen? Und es (wenn wir diese Fähigkeit gegen uns einsetzen) auch in uns zur Hölle machen können? 

Was würde passieren, wenn wir die gleiche Kraft, die so verlässlich durch uns strömt und unser Herz schlagen lässt, auch in den anderen Menschen wahrnehmen würden? Unsere und ihre (ungebrochene) Fähigkeit, jederzeit Neues erschaffen zu können? 

Was würde sich in unseren Beziehungen ändern, wenn wir in all unserer Verschiedenheit, diese Gemeinsamkeit entdecken würden? Im Privat- und Berufsleben?

Lebendigkeit ist für mich in allen Bereichen meines Lebens einer der wichtigsten Schlüsselbegriffe und zugleich Kompass, wie nah ich an meinem Ursprung bin bzw. Zugang dazu finde. Bei mir bin. Auf meinem Weg bin.

Lebendigkeit: das spüre ich, wenn ich ganz bei der Sache bin, präsent bin. Eintauche in das, was jetzt gerade ist. Ohne dass tausend andere Sachen in meinem Kopf herumschwirren. Ohne mich gleichzeitig mit dem zu beschäftigen, was jetzt gerade (noch) nicht ist.

Lebendigkeit heißt für mich auch, mich in meiner Ganzheit zu erfahren, mit all dem, was ist, ohne Angst davor zu haben. Auch mit Wut, Hilflosigkeit, Trauer, Verwirrung, Unsicherheit, Herzschmerz, Angst. Selbst mit der Angst vor der Angst.

Bin ich immer heiter und froh gestimmt? Nein. Trostlosigkeit, Depression und Hoffnungslosigkeit, so wie ich sie kenne, sind wie dicke Lagen schwerer Sandsäcke, die schwer auf mir lasten und mich fast glauben lassen, dass DAS das Leben ist. Es ist es, weil es sich so real anfühlt. Für einen Moment, der sich wie die Ewigkeit ausdehnt. Doch die Wirklichkeit dahinter, das wirklich Beständige, das, was den Frühling jedes Jahr wieder bringt, ist weiterhin da. Auch unter den Sandsäcken. Und ich muss nicht einmal die Sandsäcke heben, um die Freude und Lebendigkeit wieder durchschimmern zu lassen. 

Hast Du schon mal gesehen, wie kleinste Pflanzen Asphalt aufbrechen können? 

Das ist die Kraft des Lebens, die auch durch uns strömt.

Lebendigkeit und Freude.
Beides ist und bleibt. 

Beides dehnt sich aus oder schrumpft in meinem Gefühl, je nachdem, wieviel Platz ich in meinem Bewusstsein dafür mache. Und damit liegt es in meiner Hand, wieviel ich davon spüre. 

Manchmal reicht es schon aus, Ausschau zu halten nach Zeichen der Freude und Lebendigkeit, sowohl im Innen als auch im Außen, um sie innen drin wieder zu spüren und dann langsam größer werden zu lassen. Sichtbar auch im Außen.

Ich wünsche Dir, dass Du Deine Lebendigkeit und Freude weit über die nächsten Wochen hinaus spüren kannst und sie ihren Platz in Deinem Bewusstsein finden, damit Du sie bewusst erleben und genießen kannst.

Herzliche Grüße und bis zum nächsten Mal
Gisela

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