Pragmatismus. Als 1. Impuls der Montagsziehung vom 21.09.2020.

Ich glaube, Pragmatismus kann „lebensrettend“ sein, denn Pragmatismus als die Fähigkeit, Dinge in emotional turbulenten Zeiten ganz praktisch und lebensnah anzugehen, kann sehr, sehr hilfreich sein.
Zum Beispiel beim Umgang mit Tod, können die Fragen nach den praktischen Dingen, danach, was ganz konkret zu tun ist und diese Schritt für Schritt  umzusetzen, sehr tröstlich sein. Wenn wir uns bestimmten Dingen dann ganz pragmatisch mit der Frage nähern „was kann ich jetzt tun?“ oder auch „wenn ich jetzt wüsste, was ich tun könnte, was wäre das?“, dann kann dies das Gefühl des Ausgeliefertseins oder der Hilflosigkeit abschwächen.

Gibt es im Moment etwas bei Dir, das Dich aufwühlt, wodurch Du Dich ausgeliefert fühlst? Was könntest Du in dieser Situation ganz pragmatisch tun, ganz praktisch umsetzen und sogar objektiv mit dem Gedanken betrachten: „wenn es nicht MEIN Problem wäre, wie würde ich es dann angehen, welchen Rat würde ich ganz pragmatisch jemandem anderen geben?“, um ein mögliches Ohnmachtsgefühl zu entkoppeln. So dass Du selbst Dein Denkvermögen behältst und wieder gewinnst.

Gerade wenn es emotional sehr, sehr turbulent ist, dann hilft es mir, mich an kleinen praktischen Dingen zu orientieren und diese Stück für Stück wie ein Geländer entlang über eine wackelige schwankende Hängebrücke über die Schlucht zu nutzen.
Wenn ich mich so schwankend fühle und Angst habe, abzustürzen, dann ist Pragmatismus, was mir im Alltag hilft. Das kann  – ganz praktisch gesehen – sein, einen Atemzug nach dem anderen zu nehmen und ganz einfache Dinge zu tun (wie Schnitten schmieren). Einen Tag nach dem anderen. Immer ein bisschen weiter.
Das muss nicht immer mit Vernunft sein, denn Pragmatismus hat nicht immer etwas mit Vernunft zu tun. Doch er beantwortet mir die Fragen: „
Wie kann ich mich selber festhalten, woran kann ich mich selber festhalten, was kann ich im Moment als Orientierung nehmen, damit ich es doch heil über diese Schlucht schaffe, damit ich nicht abstürze.“

Schau in dieser Woche in Bezug auf Pragmatismus:

Wann hilft Dir Pragmatismus, in welchen Situationen kannst Du mit Pragmatismus „Feuer löschen“ oder es über die Schlucht schaffen?

Und wann ist Pragmatismus eine Flucht?
Wann nutzt Du selbst Pragmatismus als Ausrede oder wann beobachtest Du dies bei anderen, dass sie Pragmatismus als gute Ausrede nutzen, um sich zu verstecken, um Emotionen nicht anzuschauen, um sich Emotionen oder einer bestimmten Situation nicht zu stellen.

WANN nutzt Dir Pragmatismus, WIE nützt er Dir,
wann ist er Vorwand oder wann ist es Dir (warum) gar nicht möglich, pragmatisch zu sein?
Spiel mit den Varianten und Möglichkeiten.

So wie auch bei der Freundlichkeit, dem 2. Impuls der Montagsziehung: 

Lass Dich ermutigen, (D)eine Grundhaltung der Freundlichkeit zu behalten.
In Freundlichkeit steckt das Wort FREUND – und wenn wir eine Haltung der Freundlichkeit haben, dann heißt es, dass wir einander als Freunde behandeln.
Dieses Wort ist in dieser Woche die Erinnerung daran, dass wir Freundlichkeit wieder AKTIV einsetzen, dass wir es uns zuliebe machen, andere Menschen als Freunde zu behandeln und auch uns selbst.

Begegnest Du Dir mit Freundlichkeit? Wie oft, in welchen Situationen, wann passiert es Dir, dass Du Dich selbst beschimpfst, Dich „runter machst“, Dir Schuld zuweist, Dich selbst klein machst? Tust Du Dir damit selbst etwas an, was Du gegenüber einem Freund niemals machen würdest?

Die Einladung diese Woche ist,
1. Dich selbst als Freund*in zu behandeln: 
Was würdest Du für eine/n Freund*in tun? Was würdest Du ihm/ ihr sagen? Was würdest Du über ihn/sie denken?
2. D
ie unterschiedlichen (positiven) Verhaltensweisen, Denkweisen, Gefühle, die wir Freund*innen gegenüber haben, a) noch zu verstärken, b) auch Fremden gegenüber zu zeigen (so als ob sie unsere Freund*innen wären statt sie genervt anzuschauen) und c) auch uns selbst diese Freundlichkeit zu zeigen.

„Spiel“ damit – teste Varianten in Situationen, in Ausprägungen, in Qualität und Quantität. („Spielen“ ist nichts Festgelegtes, sondern etwas für Dich mit Leichtigkeit auszuprobieren).

Schau also, in welchen Situationen Dir Freundlichkeit begegnet, wann und wo und wie Dir Freundlichkeit von Freund*innen oder auch Fremden entgegengebracht wird, was passiert, wenn Du Dir selbst Freundlichkeit entgegenbringst
und was passiert, wenn Du anderen – Fremden – Freundlichkeit entgegen bringst.

Nicht nur in der Qualität und Quantität, wie Du es und was Du sowieso schon immer machst und was für Dich selbstverständlich ist, sondern das 1% mehr. Ein bisschen mehr als sonst. Schau, was passiert, wenn Du ein bisschen mehr – das 1% mehr – Freundlichkeit Dir selbst gegenüber entgegenbringst.

Geht auch 1% mehr Lässigkeit? – mit dem 3. Wort der Woche? 

Lässigkeit ist für mich eine Haltung der Entspannung oder eine entspannte Haltung, ohne nachlässig zu sein, ohne unzuverlässig zu sein,
sondern eher Laissez-faire: nicht zu angespannt, mit nicht zu vielen Sorgen, zu vielem Denken oder zu vielen unnötige Gedanken daran zu verschwenden an „hätte – wäre – wenn“, also ohne zu viel Zeit damit zu verschwenden, sich Sorgen darum zu machen, über etwas, das möglicherweise sowieso nie eintritt.

Lässigkeit ist für mich eine entspannte Haltung wie „ja das wird“ und gerade so an der Grenze, was ich mit meiner Planung, mit meinem Vordenken, mit meinem „das muss ich doch alles wissen“ ertragen kann. In dieser Woche begegnet es mir als die Erinnerung an „lass los“.  An das Loslassen von Dingen, die ich sowieso nicht ändern kann, um die ich mir deshalb auch keine Sorgen machen muss. An das Loslassen des Gefühls der Machtlosigkeit, weil es eben auch Dinge gibt, die ich ändern kann, und bei denen ich mich entscheiden kann, sie  so zu ändern, wie ich es möchte.

Schau, wie Du diese Woche mit Lässigkeit „spielen“ kannst. Kannst Du lässiger sein? Ist das etwas, was Dich wahnsinnig macht, wenn Du Menschen begegnest, die lässig sind? Möchtest Du das auch gern für Dich in Anspruch nehmen, möchtest Du das können und hast gleichzeitig das Gefühl, Du kannst es nicht? Wie könntest Du mehr Lässigkeit in Dein Leben einladen?
Und wo begegnest Du Menschen, Situationen, in bzw. bei denen Lässigkeit eher etwas in Dir „triggert“, sie etwas in Dir auslöst, wo Du Widerstand spürst?

Wo ist für Dich die Grenze: In welcher Qualität und Quantität ist Lässigkeit für Dich Entspannung, wohltuend, unterstützend, Blutdruck senkend, schlaffördernd und Dich in einen guten Zustand bringend und ab wann jagt es Deinen Blutdruck hoch? Und warum? Ist es weil dann Deine Werte oder Erwartungen nicht erfüllt werden, weil Du von anderen Menschen weniger Lässigkeit erwartest oder Du das Gefühl hast, dass sie nachlässig oder nicht zuverlässig sind oder dass Du vernachlässigt wirst?

Was wünschst Du Dir auf der einen Seite und was erwartest Du auf der anderen Seite und welches Maß an Lässigkeit ist für Dich entspannend und wann fängt es an, Dich zu stressen und warum? Was wird dann nicht erfüllt oder was wird dann zu viel für Dich?

Spiel mit der Lässigkeit,
– probiere aus, bei Dingen, bei denen Du Dich normalerweise unter Druck setzt, lässiger zu sein oder auch Signale zu anderen Menschen zu geben, wenn es Dich stresst und zu sagen „das geht in Richtung Nachlässigkeit und da ist ein Stopp“, um Deine Gedanken und Bedürfnisse auszudrücken (denn die darfst Du nicht vernachlässigen!).

 Mit Pragmatismus, Freundlichkeit und Lässigkeit wird es eine recht „ruhige“ Woche:

Vielleicht nicht unbedingt Laissez-faire, aber ich lade Dich ein ganz pragmatisch, freundlich, entspannt darauf zu achten, was die praktischen Sachen sind, die Dir helfen, wie kann Du es pragmatisch angehen kannst, ohne eine „Welle“ zu machen, wie kann Du die emotionalen Schluchten gut und einigermaßen sicher überqueren kannst.  –

Schau in dieser Woche mit pragmatischer Freundlichkeit und Lässigkeit: wie kannst Du Dich selbst unterstützen, welche Themen kannst Du tatsächlich mit dieser Haltung von Pragmatismus, Freundlichkeit und Lässigkeit für Dich möglicherweise sogar klären. Nutz die 3 Sachen/ Worte/ Impulse für Dich quasi gleichberechtigt und auch miteinander, auf verschiedene Arten und Weisen in den verschiedenen Situationen, die Dir begegnen, um Dir selbst zu helfen und erinnere Dich an ihre Kraft und ihr Potential. Ich glaube, dass die Freundlichkeit und eine Haltung der Lässigkeit und der Entspanntheit ganz pragmatisch sein kann und uns wirklich helfen kann.

Lass mich wissen, wie Du diese Worte für Dich empfindest und was mit den Worten die Woche über passiert – für Dich und mit Dir und welche 1% Du für Dich nutzen kannst, Deinen Alltag ein bisschen besser für Dich zu machen.

Ich bin gespannt:

Was wären Deine Antwortmöglichkeiten aus dieser Montagsziehung?
Was ist für Dich die wichtigste Erkenntnis?

In der Montagsziehung wähle ich verdeckt 3 Karten aus 80 Stück, 3 Impulse und Inspirationen mit Potential für Perspektivenwechsel und mehr Klarheit.

Wenn Du die Wörter jeweils hörst – oder liest – und als Impulse, Gedanken, Anregungen für Dich und Deine neue Woche nimmst, was fällt Dir spontan dazu ein?

Macht das einen Unterschied, der einen Unterschied macht?
Wie verändert sich Dein Verhältnis zu Dir, zu den Menschen in den direkten Beziehungen oder auch weiter entfernt und in dem, was Dir begegnet?

Die Karten ziehe ich meist montags 9 Uhr auf Facebook – sei gern live dabei! Natürlich lade ich sie auch auf meinem Youtube-Kanal hoch und stelle sie Folgen meines Podcastes „Montagsziehung mit Gisela Backe“ zur Verfügung.

Ich freue mich sehr, wenn Du mir hier einen Kommentar hinterlässt oder mir eine Nachricht schickst! 

Liebe Grüße,
Gisela

Es ist Dein Leben. Es ist Dein Design.

P.S. Für eine ganz persönliche Ziehung Deiner Karten zu einem Thema, schick mir eine Nachricht unter mail@giselabacke.com und Du erhälst alle notwendigen Informationen.

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