„Juchu, endlich Frühling!“ oder „Oh Gott, schon April!“? Wie empfindest Du diese Zeit für Dich?
Ich habe das Gefühl, dass ich den Frühling in diesem Jahr anders wahrnehme als sonst. Gestern sagte ich zu meiner Tochter, dass es sich anfühlt wie „ach DAS ist es, was ich so vermisst habe“. Dieses Versprechen, das in jeder Knospe wohnt. Die Erfüllung, die in jeder Blüte sichtbar ist.
So wie ich abends und nachts nicht darüber nachdenke oder mir Sorge mache, ob die Sonne am nächsten Tag wieder aufgeht, so bin ich mir im Winter auch ziemlich sicher, dass der Frühling in jedem Jahr wiederkehrt. Und doch spüre ich seit ein paar Tagen verstärkt das Gefühl von Erleichterung und Dankbarkeit, dass ich die Farbenpracht, Wärme und das Vogelgezwitscher wieder genießen kann und ich den Gewittern und Hagelstürmen mit relativer Gelassenheit begegnen kann, weil sie ja zu dieser Jahreszeit noch dazu gehören.
Für mich war es deshalb auch naheliegend, die erste Karte Wunder aus der Monatsziehung mit dem Wunder der Natur zu verknüpfen.
Hier ist das Video der Monatsziehung vom 01. April 2023 auch mit den anderen Karten 🙂
Doch was, wenn ich Wunder in der Arbeitswelt suche?
Ich höre am Anfang meiner Coachings oft Formulierungen wie „da müsste schon ein Wunder geschehen“ verbunden mit der Energie von Hoffnungslosigkeit und Resignation, wenn es um bisherige Erfahrungen im Berufsleben und die Suche nach neuen Möglichkeiten geht. Oft glauben diese Suchenden zunächst nicht mehr daran, dass für sie der Wunsch (das Wunder) eines perfekten Jobs in Erfüllung gehen kann. Für mich ist das ein Zeichen, dass sie wie im inneren Winter sind, allerdings ohne die Gewissheit und das Vertrauen, dass auf die Kälte wieder Wärme folgt und sich Dinge IMMER ändern.
Die Jahreszeiten ändern sich ohne unser Zutun. Gedanken kommen und gehen ohne unser Zutun. Doch die Gedanken bleiben, nehmen Gestalt und Bedeutung an, denen wir unsere Energie schenken.
Laut Wikipedia ist ein Wunder „im engeren Sinn […] ein Ereignis in Raum und Zeit, das menschlicher Vernunft und Erfahrung sowie den Gesetzmäßigkeiten von Natur und Geschichte scheinbar oder wirklich widerspricht.“ Für viele von uns ist das Vernünftige das Wahre. Es scheint widersprüchlich zu sein, entgegen der bisherigen Erfahrungen und des eigenen Denkhorizontes Undenkbares (Wunderbares) für möglich zu halten.
Doch für mich sind Menschen, die Wunder er-leben, diejenigen, die sich wundern. Die nicht alles glauben, was sie denken, sondern sich frische und neue Gedanken erlauben. Die sich mit dem Wundervollen beschäftigen, was bereits da ist (in ihnen) und was sie sich wünschen (in der äußeren Situation). Und wundervolle Gedanken fühlen sich gut an! Dieses gute Gefühl ist der beste Wegweiser, dass sie einem Wunder auf der Spur sind. Denn, wie mein Mentor zu sagen pflegt, Wunder sind zu 98% unvorhersehbar und zu 100% verlässlich.
Für mich ist der Knackpunkt, dass ich das Wunder bereits in dem sehe (mir dessen gewiss bin), was im Außen noch nicht da ist. Sprich, dass ich es von innen nach außen erlebe und nicht warte, bis es sich im Außen zeigt. Das „Wunder“ eines perfekten Jobs beginnt in mir. Und damit finde ich Wunder auch in der Arbeitswelt.
Und die Arbeitswelt kann, darf und soll ganz wundervoll sein. Wenn wir sie als unseren Raum erforschen, entdecken und sie aus uns heraus gestalten, ohne Schablonen oder angenommene Gesetzmäßigkeiten, ob etwas geht oder nicht, „weil es schon immer so war“.
So kann es sein, dass das, was sich heute noch anfühlt wie ein Wunder, morgen so selbstverständlich ist, wie der Frühling, der endlich mit ganzer Kraft da ist.
Wunder war die erste Karte aus der Monatsziehung. Gewissheit die zweite, Energie die dritte und Sicherheit die vierte. Für jede Woche des Monats ein Wort, mit dem Du „spielen“ kannst und das ein oder andere neu denken kannst.
Wenn Du für Dich sogar Antworten in den Karten findest, wie lauten dann Deine Fragen dahinter?
Ich bin gespannt und würde mich freuen, von Dir zu hören.